Nach einer gewissen Zeit im Unternehmen kommt immer der Punkt, wo man überlegt, nach mehr Gehalt zu fragen. Wenn man gute Arbeit leistet, das Unternehmen durch seinen Einsatz und Ideen kontinuierlich weitergebracht hat ist das auch durchaus angemessen. Doch viele scheuen davor zurück, weil sie es als unangenehm empfinden, in ein solches Gespräch einzusteigen. Bei vielen hat sich der Glaube etabliert, dass es bei solchen Gesprächen nur zwei Möglichkeiten geben kann: entweder mehr Geld oder eine Kündigung. Wie man sich darauf vorbereitet und was man wissen sollte, erklären wir Ihnen hier.
Bei der Einstellung wird einem ein gewisses Gehalt zugesprochen. Man verhandelt noch und dann beginnt die Arbeit. Doch ist das Gehalt nach 3 Jahren oder mehr immer noch angemessen? In der Zeit hat man Erfahrungen sammeln können und der Arbeitsmarkt hat sich auch weiterentwickelt. Der Glaube, dass der Chef selber auf einen zukommt und sagt, dass man eine Gehaltserhöhung verdiene, existiert meist nur in Filmen.
Hier gilt es zunächst die eigene Position zu überprüfen. Was verdienen andere in der gleichen Position mit der Erfahrung, die man hat? Dafür muss man nicht den Kollegen fragen, sondern kann das ganz einfach im Internet bei glassdoor.de oder kununu.de nachschauen. Dieser Marktwert ist wichtig, denn so kannst du sehen, ob es realistisch ist, dass eine Gehaltserhöhung für dich machbar ist.
Neben Geld können auch viele weitere Faktoren als ein klarer Benefit gelten. Wenn es dir vielleicht nicht nur um Geld geht, kannst du auch nach Home Office Möglichkeiten, einem Dienstwagen, Boni auf bestimmte Ziele oder Anteile am Unternehmen fragen.
Dabei ist es gut, wenn man konkret wird und eine solche Alternative im Vorfeld vorbereitet hat. Wenn die Arbeitszeit eine Alternative für dich ist, bereite die Vorteile für das Unternehmen dabei vor. Das gleiche gilt bei einem Dienstwagen. Du kannst bereits Anbieter und Angebote mit in die Verhandlung bringen.
In der Verhandlung sollte man natürlich vorbereitet sein. Dabei zählt aber nicht nur, dass man seine eigenen Bedürfnisse bedenkt, sondern auch, wie die Reaktion darauf ausfallen könnte. Es kann durchaus sein, dass der Chef mit Unverständnis reagiert, wenn die Wortwahl falsch ist.
In der Verhandlung sollte das Ziel sein, dass der Chef den Mehrwert der Arbeit erkennt. Das Gespräch kann man am besten im Vorfeld mit dem Partner oder einem Freund üben. So kann man im Vorfeld Formulierungen vermeiden, die falsch aufgefasst werden können.
Verhandlungen um das Gehalt oder gewisse Benefits müssen keine unangenehmen Gespräche sein. Es geht darum, wie man zusammen die Zukunft gestalten kann, sodass beide Parteien davon profitieren. Man begegnet sich auf Augenhöhe und nicht als Bittsteller.
In der Vorbereitung ist es also wichtig, dass man sich darüber klar wird, was der Arbeitgeber von einer Gehalterhöhung haben wird. Wird durch einen Bonus auf bestimmte Ziele der Ehrgeiz geweckt oder kann durch die Senkung der Arbeitszeit eventuell die Effizienz gesteigert werden? In der Verhandlung sollen positive Effekte für beide Seiten entstehen und dann steht der Gehaltserhöhung auch nichts mehr im Weg.