Die Blätter an den Bäumen verfärben sich, die Tage werden kürzer und der Wind bläst kühle Luft durch die Straßen. Auch wenn die Temperaturen kontinuierlich sinken, sträuben sich viele dagegen, die Heizung anzuschalten.
Das hat nicht unbedingt etwas mit Sturheit zu tun, sondern mit dem Fakt, dass die Heizkosten jedes Jahr steigen. Viele beobachten den Markt für Heizöl und auch Gas, um den besten Moment für die Bestellung abzupassen. Selbst in den Nachrichten wurde es bereits angesprochen, dass sich die Verbraucher auf höhere Kosten vorbereiten sollen, denn die Gaspreise steigen seit Monaten. Durch die Inflation steigen die Großhandelspreise für Gas und laut Angaben des Vergleichsportals Verivox haben 32 Anbieter für September und Oktober eine Preiserhöhung von durchschnittlich 12,6% angekündigt. Für das Beheizen eines Einfamilienhauses sind dies Mehrkosten von 188 € pro Jahr.
Auch das Heizen mit Öl wird bedeutend teurer. Laut einer Prognose von co2online wird der Preis für Heizöl um bis zu 44% im Vergleich zum Vorjahr steigen. Die globalen Entwicklungen machen ein langfristiges Planen mit Heizöl und Erdgas immer schwieriger.
Den richtigen Punkt zu treffen, um Heizöl zu bestellen, kann dabei sehr schwierig sein. Besonders wer den Markt beobachtet und dann meint, den besten Zeitpunkt erwischt zu haben für die Bestellung, wird sich sehr ärgern, wenn der Preis nach ein paar Wochen doch noch weiter fällt.
Als Privatkunde hat man dabei aber sehr gute Karten, denn unter bestimmten Umständen kann man die Bestellung widerrufen und eine neue Bestellung zu einem günstigeren Preis aufgeben. Wer davon profitieren möchte muss allerdings zwei Bedingungen erfüllen:
Wer seine Bestellung telefonisch oder per E-Mail aufgegeben hat, fällt hierbei unter den Fernabsatzvertrag und hat ein umfangreiches Widerrufsrecht. Dieses Widerrufsrecht beinhaltet, dass man abgeschlossene Verträge, wie die Lieferung von Heizöl, innerhalb von 14 Tagen widerrufen kann.
Grundsätzlich beginnt diese Frist bei Vertragsabschluss, allerdings bei Warenkäufen erst mit Lieferung der Ware. Die Frist für den Widerruf würde theoretisch erst beginnen, wenn die Ware im eigenen Heizöltank ist. Allerdings vermischt sich durch das Einfüllen in den Tank rechtlich gesehen die Lieferung mit anderen Gütern, sodass es nicht zurückgegeben werden kann und das Widerrufsrecht verfällt mit der Lieferung.
Allerdings kann man bis zum Tag der Lieferung die Bestellung widerrufen und so von einem günstigeren Preis des gleichen Anbieters oder bei einem anderen Lieferanten nutzen. Bei kleinen Änderungen im Preis wäre der Aufwand recht hoch, um eine neue Bestellung auszulösen, jedoch kommt es dabei auch immer auf die Höhe der bestellten Menge an. Wer einen großen Tank hat, kann bereits bei geringen Schwankungen viel Geld sparen und so die Mehrkosten für diesen Winter niedrig halten.
Es kann also immer gut sein, die Preise für das Heizöl oder Gas nach der Bestellung weiterhin im Auge zu behalten, besonders wenn die Lieferung noch weit in der Zukunft ist. Durch solch simple Tricks lässt sich auch bei steigenden Preis immer wieder bares Geld sparen.